Kreisfeuerwehrtag 2015 Kleindembach

Erstmals fand der Kreisfeuerwehrtag – und damit auch der Kreisausscheid im Löschangriff – in Kleindembach statt. Bei hochsommerlichen Temperaturen kämpften 25 Mannschaften bei Männern und Frauen um den Titel. Bei den Damen waren die Gastgeberinnen aus Kleindembach am schnellsten. Der örtliche Feuerwehrverein erwies sich als hervorragender Ausrichter. Foto: Mario Keim Kleindembach. „Wenn wir es nicht machen – andere machen es nicht.“ Mit diesen Worten schloss Reimund Hofmann , Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, am Sonnabend den Kreis-feuerwehrtag in Kleindembach . „Die Feuerwehren ­haben im ländlichen Raum eine wichtige gesellschaftliche Funktion – im aktiven Einsatz wie auch für die dörfliche Gemeinschaft, sei es nun als Feuerwehren oder Feuerwehrvereine. Sie haben aber auch eine Vorbildfunktion, strahlen auf das Gemeinwesen aus und sind gleichzeitig Spiegelbild der Gesellschaft. Mehr gelebte Demokratie durch konkrete Beteiligung und Kommunikation im Verband bedeutet beispielsweise Konflikten und Fragen entgegen-zutreten und komplexe Aushandlungen im Verband in Zukunft besser handhaben zu können“, sagte Hofmann , der in seinem ausführlichen Rechenschaftsbericht noch einmal an den ausgiebigen Forderungskatalog in Richtung der neuen Landes­regierung aus dem Vorjahr erinnerte.

„Wir anerkennen die in Thüringen vielfach geleistete ­ehrenamtliche Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren, die durch einen engagierten Einsatz landesweit den Brand- und Katastrophenschutz sichern. Wir sind uns einig darin, einen flächendeckenden gemeindlichen Brandschutz ohne Heran-ziehung zum Pflichtdienst sowie einen effektiven Katastrophenschutz auch in Zukunft gewährleisten zu wollen. An dieser Formulierung muss sich die Politik messen lassen“, appellierte der Vorsitzende.

Derzeit hat der Kreisverband 62 Mitgliedsvereine mit 1577 Mitgliedern. Dem stünden 2776 Feuerwehrleute in den 154 Feuerwehrabteilungen des Landkreises gegenüber, darunter 183 weibliche Angehörige. 386 Jugend-freunde sind in 36 Jugendfeuerwehren organisiert. Hierbei sei laut Reimund Hofmann ein leichter Mitgliederschwund gegenüber 2013 zu verzeichnen. 774 Frauen und Männer sind in den Alters- und Ehren-abteilungen aktiv.

„Es war ein normales Jahr bei den Einsätzen, aber trotzdem gab es viel Aktivitäten“, sagte Landrat Thomas Fügmann (CDU), der angesichts des Nachwuchsproblems „Kooperationen mit den Stützpunktfeuerwehren“ anregte. „Die Geographie des Landkreises ändert sich nicht“, so der Kommunalpolitiker, der mit den Worten schloss: „Ein herzliches Danke-schön gilt allen Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz.“

Nach Informationen des Landtagsabgeordneten Stefan Gruhner (CDU) gibt es in ­Thüringen 38 000 Feuerwehrleute, von denen aber nur zwei Prozent hauptberuflich arbeiten. Für ihn sei die Arbeit der Feuerwehr „keine Selbst­verständlichkeit“, auch wenn die Feuerwehren unter anderem durch ihre Arbeit bei Dorffesten und durch die anerkannte ­Jugendarbeit von vielen als selbstverständlich wahrgenommen werden.

„Es darf nicht zur Regel werden, dass ein Feuerwehrverein wie im Falle Heberndorf ein Fahrzeug anschaffen muss, nur weil die Kommunen kein Geld haben“, sagte Gruhners Fraktionskollege in Erfurt Christian Herrgott (CDU). Der Pößnecker sagte aber gleichzeitig: „Nicht ­jedes Fahrzeug, das gewünscht wird, kann auch angeschafft werden.“ Die hohen Kosten für Technik brachte Kreisbrandinspektor Uwe Tiersch ebenfalls ins Spiel. „70 Prozent sind von den Kommunen aufzubringen“, nannte er dabei ein großes Problem. Zur Einführung des Digitalfunks in Thüringen bis 2020 gäbe es noch keine gesicherten Informationen, sagte der Mitarbeiter der Kreisverwaltung.

Erstmals fand der Verbandstag – und damit auch der Kreisausscheid im Löschangriff – in der Gemeinde Langenorla statt. Die Kleindembacher Fest-wiese war für den Wettkampf bestens vorbereitet worden. Den Lösch-angriff gewann die Mannschaft aus Peuschen , die in einer Zeit von 29,2 Sekunden damit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte. Auf den weiteren Plätzen kamen ­Tegau 2, Wurzbach , Schmieritz und Dobareuth ein. 22 Männermannschaften waren am Start.

Sieger bei den Frauen war die Mannschaft von Turniergast­geber Langen-orla . Sie siegten in einer Zeit von 44,07 Sekunden vor Neundorf und Schöndorf .

Die Sieger des Wettkampfes vertreten den Landkreis bei den Landes-meisterschaften im September in Zeulenroda-Triebes.

Mario Keim / 08.06.15 / OTZ

 

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*