Mit mehr als 6000 ehrenamtlich geleisteten Stunden endete das Jahr 2015, welches wohl als eins der arbeitsreichsten Jahre in die Geschichtsbücher der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Triptis eingehen wird. 6000 Stunden, die von den 41 Kameradinnen/en ausschließlich in ihrer Freizeit, während der Arbeit oder auch nachts abgeleistet wurden.
Alles zum Schutz und Wohl der Allgemeinheit. Allein die Ausbildungsstunden und die Stunden, die zur Wartung und Pflege der Ausrüstung nötig waren, beliefen sich auf über 4000 Stunden.
Außenstehende werden sich fragen, ob diese Stunden auch nötig sind. Das sind sie natürlich, denn die Kameradinnen/en müssen jedes Jahr eine Vielzahl von Einsätzen, die unterschiedlicher nicht sein können, ableisten. Hier werden sie stets vor neue Herausforderungen gestellt, die manchmal nicht nur physisch sondern auch psychisch an die Grenzen eines jeden einzelnen gehen. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, wurden von den Kameradinnen/en im Jahr 2015 2472 Stunden in 38 Schulungsabenden abgeleistet. Es wurden Themen wie Unfallverhütung im Feuerwehr-Dienst, Verhaltensregeln im Brand- und technischen Hilfeleistungseinsatz, Atemschutz, Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Güter sowie Erste Hilfe behandelt.
Weiterhin leisteten die Maschinisten in ihren monatlichen Ausbildungen 190 Stunden bei der Wartung, Pflege und Instandhaltung der Fahrzeuge ab.
Die CBRN-Erkunder(Gefahrgut)-Einheit festigte in 10 Schulungsabenden bei 132 Stunden ihr Wissen und den Umgang rund um das Thema Messen, Aufspüren, Erkunden und Melden von chemischen, biologischen wie radiologisch/ nuklearen Stoffen. Weitere 500 Stunden wurden in die Pflege und Wartung der Ausrüstung, 320 Stunden in die Instandhaltung und Reparatur der Atemschutztechnik benötigt. Des Weiteren wurden sechs Kameradinnen/en in 100 Stunden zu Sanitätern ausgebildet, weitere acht qualifizierten sich bei einem Sprechfunker Lehrgang und drei Kameraden bildeten sich bei einem Aufbau-Lehrgang für Drehleitermaschinisten in Schleiz weiter. In der Landesfeuerwehrschule in Bad Köstritz erfuhren weitere sieben Kameraden spezielle Qualifikationen und Fähigkeiten. Die Notwendigkeit der vielen Ausbildungsstunden spiegelte sich bei der Bewältigung der 110 Einsätze im Jahr 2015 wieder. In Insgesamt 82 Hilfeleistungs- und 28 Brandeinsätzen konnten die Kameradinnen/en ihre praktischen wie auch theoretischen Kenntnisse bei den unterschiedlichsten Schadenslagen unter Beweis stellen. 1988 Einsatzstunden wurden geleistet.
Wohnhausbrand in Neustadt
Am 29. Januar um 10:09 Uhr forderte uns die Feuerwehr Neustadt/Orla mit den Feuerwehren Neunhofen, Pößneck und Lichtenau zu einem Großbrand in der August-Bebel-Straße nach. Schon auf Anfahrt war eine große schwarze Rauchsäule am Himmel über Neustadt sichtbar. Vor Ort brannten zwei Wohnhäuser und ein sich im hinteren Teil befindliches Nebengebäude. Wir unterstützen die Feuerwehr Neustadt bei der Brandbekämpfung mit Atemschutzgeräteträgern im Innen- und Außenangriff. Dem professionellen und zügigen Handeln aller am Einsatz beteiligten Feuerwehren war es wohl zu verdanken, dass der Brand nicht auf benachbarte Gebäude übergreifen konnte. Hier zeigte sich wieder die gute Zusammenarbeit aller am Einsatz beteiligten Feuerwehren.
Schwere Verkehrsunfälle
Am 31. Januar um 20:33 Uhr wurden wir mit der Feuerwehr Dreitzsch zu einem schweren Verkehrsunfall auf die Ortsverbindung Dreitzsch/Schmieritz Höhe der B281 alarmiert. Am Einsatzort fanden wir einen völlig zerstörten PKW vor, der von der angrenzenden Bundesstraße herab gestürzt war. Entgegen der Meldung der Leitstelle waren glücklicherweise keine Personen eingeklemmt, so dass sich die Arbeiten auf das Ausleuchten der Einsatzstelle sowie das Aufnehmen auslaufender Betriebsflüssigkeiten beschränkte. Bei diesem Unfall wurden vier Personen verletzt, eine davon schwer.
Zu einem spektakulären Unfall auf der Autobahn 9 wurden die Kameradinnen/en am 28. Mai 8:29 Uhr alarmiert. Am Einsatzort wurden ein verunfallter LKW und ein riesiges Trümmerfeld vorgefunden. Ein LKW durchbrach nach einem Reifenschaden die mittlere Fahrbahnbegrenzung und fuhr frontal auf eine Schilderbrücke auf. Durch den massiven Aufprall wurde diese aus der Verankerung gerissen und drohte auf die Fahrbahn zu stürzen. Die Aufgabe der Feuerwehr bestand darin, die Schilderbrücke zu sichern, wobei die Drehleiter eingesetzt wurde. Des Weiteren musste der leckgeschlagene Tank des Lkw abgedichtet und abgepumpt werden. Das Trümmerfeld, das sich über beide Richtungsfahrbahnen erstreckte, musste gereinigt sowie die auslaufenden Flüssigkeiten gebunden und aufgenommen werden. Als dieser Einsatz fast beendet war, forderte uns die Leitstelle Saalfeld zusammen mit der Feuerwehr Hermsdorf zu einem Verkehrsunfall Höhe des Rastplatzes Rodaborn in Richtung München. Am Einsatzort wurde ein Auffahrunfall mit zwei beteiligten PKW und mehreren verletzten Personen vorgefunden. Wir unterstützten den Rettungsdienst bei der Erstversorgung der Patienten und im weiteren Verlauf bei der Bergung der verunfallten Fahrzeuge.
Der Juli 2015 wird wohl als einer der arbeitsreichsten Monate in die Geschichte der Feuerwehr Triptis eingehen. In diesem Monat wurden die Kameradinnen/en zu insgesamt 22 Einsätzen gerufen, wobei es oft als Herausforderung galt, Unglück, Leid sowie Sachschaden so klein wie möglich zu halten.
Vor allem in den letzten acht Tagen des Monats schrillten zehn Mal die Alarm Meldeempfänger. Zu Insgesamt fünf Verkehrsunfällen mit erheblichen Personenschäden musste die Feuerwehr ausrücken.
Am 22. Juli begann es um 0:27 Uhr mit einen Verkehrsunfall und einer eingeklemmten Person auf der BAB 9 km 209 Richtung München. Hier wurde eine Person nach einer Kollision mit der Mittelleitplanke schwer im Fußraum eingeklemmt und musste mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden.
Der 24. Juli 2015 begann für die Kameradinnen/en um 02:20 Uhr ein Einsatz mit der Einsatzinfo„Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen, Pkw brennt“. Am Einsatzort angekommen, war der brennende Pkw bereits durch einen beherzten Einsatz eines Lkw Fahrers gelöscht. Der Pkw war mit fünf Personen besetzt und hatte sich nach einer Kollision mit einem LKW mehrfach überschlagen. Alle fünf Personen befanden sich außerhalb des Fahrzeuges und lagen teils schwerverletzt auf der Fahrbahn, worauf umgehend eine Erstversorgung durch unsere frisch ausgebildeten Sanitäter eingeleitet wurde. Bei diesem Einsatz waren insgesamt vier Rettungswagen, zwei Notärzte sowie der Hubschrauber Christoph 70 vor Ort.
Zu einem weiteren schweren Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten und verletzten Personen kam es am gleichen Nachmittag gegen 16 Uhr auf der B281 Höhe Dreitzsch. Hier fuhr ein Pkw Skoda von Neustadt kommend frontal in einen VW Tiguan. Hierbei wurden beide Fahrer in ihren Fahrzeugen eingeklemmt, wobei das letztere Fahrzeug auf die Leitplanke hinauf geschoben wurde und drohte, einen 20 Meter tiefen Abhang hinab zu stürzen. Aufgrund der Lage vor Ort wurde zudem noch die Feuerwehr Neustadt nachgefordert. Während sich eine Einsatzgruppe mit der Abstützung des VW´s beschäftigte, wurde der schwerstverletzte Skodafahrer aus seinen Fahrzeug befreit, leider verstarb er trotz intensiver Bemühungen noch an der Unfallstelle. Nach Stabilisierung des VW´s wurde dann auch der im Beinbereich ebenfalls schwer verletzte Fahrer befreit. Nach Abschluss der Rettungsmaßnahmen wurden auslaufende Betriebsflüssigkeiten und Trümmerteile von der Fahrbahn entfernt und die Polizei bei der Unfallaufnahme unterstützt.
Noch während am 29. Juli einige Kameraden mit der Beseitigung von zwei Bäumen beschäftigt waren, wurden wir erneut mit den Feuerwehren aus Neustadt und Schleiz auf die BAB 9 Richtung Berlin gerufen. Höhe des Kilometer 198 war ein mit fünf Personen, darunter drei Kindern, besetzter SUV nach Kollision mit einem anderen Verkehrsteilnehmer verunfallt. Hier verletzten sich zwei Personen, darunter ein Kind, schwer. Entgegen den ersten Meldungen waren glücklicherweise keine Personen mehr eingeklemmt, wodurch die anderen Feuerwehren ihren Einsatz abbrechen konnten.
Zu einem Pkw-Brand ging es für die Triptiser Wehr am 24. September 2015 um 00:51 Uhr auf die BAB 9 in Richtung München. In Höhe der Anschlussstelle Dittersdorf brannte nach technischem Defekt ein Pkw in voller Ausdehnung. Der Fahrer hatte noch vergeblich versucht, seinen Anhänger, beladen mit einem nagelneuen amerikanischen Geländewagen und Motorrad abzukoppeln, leider gelang ihm dies nicht. Trotz des schnellen Handelns seitens der Feuerwehr konnte ein Totalschaden des Zugfahrzeuges und ein Überschlag auf den Geländewagen nicht verhindert werden.
Zum Abschluss möchten wir uns nochmal bei allen Unternehmen für die Freistellung der Kameradinnen/en im Einsatzfall bedanken, was in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich ist. Ein weiterer Dank gilt der Stadt Triptis und dem Bürgermeister Berthold Steffen für das entgegengebrachte Vertrauen und nicht zu vergessen den Familienangehörigen der Kameradinnen/en.
Steven Burkhardt
Feuerwehr Triptis
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